Dada & Surrealismus
Als kunsthistorische Bewegung geht Dada auf die 1910er Jahre zurück, als Künstler in Zürich und Berlin wie Hannah Höch auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs reagierten. Sie verwendeten Techniken wie Collage und Fotomontage, um Bilder und Texte auf überraschende und manchmal schockierende Weise gegenüberzustellen und stellten traditionelle Vorstellungen von bildender Kunst in Frage, indem sie rauflustige Performances veranstalteten. Der Surrealismus entstand in den 1930er Jahren aus Dada und ließ sich von Träumen und dem Unterbewusstsein inspirieren. Es hinterfragte die Beziehung zwischen Geist und Körper, erforschte die menschliche Psychologie und verborgene Wünsche.
Während die Zeichnungen und Gemälde von Künstlern wie Salvador Dali und Dorothea Tanning unwirkliche Landschaften und Situationen darstellten, bedienten sich skulpturale Arbeiten von Künstlern dieser Strömungen häufig in ungewöhnlichen Kombinationen von Alltagsgegenständen. In Großbritannien fertigte Eileen Agar 1937 ihren berühmten „Ceremonial Hat for Eating Bouillabaisse“ an, der Korallen, Muscheln, Seeigel und andere Fundstücke enthielt. Diese Montagetechniken wurden später von Künstlern der Pop-Art- und Arte-Povera-Bewegungen verwendet.
Der Einfluss von Surrealismus und Dada ist nachhaltig, sowohl in der Herausforderung des „guten Geschmacks“ als auch in der Verwendung ungewöhnlicher Materialien. Surrealistische Arbeiten laden uns ein, über die sichtbare Welt hinauszuschauen und uns mit dem Unbewussten und Unsichtbaren auseinanderzusetzen. Sie sind manchmal störend, aber oft verspielt. Zeitgenössische Künstler, die auf das Erbe surrealistischer Ansätze zurückgreifen, setzen sich häufig mit der Beziehung zwischen Kunst und Sprache auseinander und hinterfragen die grundlegende Art und Weise, wie wir Bedeutungen schaffen und die Welt interpretieren.